Besonders junge Frauen haben oft den Traum Model zu werden. Steht ein Job als Model für sie doch gleichbedeutend mit Schönheit, Ansehen und Reichtum.
Während so manche dabei gerne in Vollzeit als Model Geld verdienen und die Laufstege der großen Metropolen kennenlernen möchten, genügt es anderen, sich mit einem Nebenjob als Model ein wenig Geld hinzuzuverdienen.
Der Weg zu einer Tätigkeit als Model führt dabei häufig über Modelagenturen, die ihren Kund*innen mehr oder weniger realistische Vorstellungen davon vermitteln, wie eine Karriere als Model verlaufen könnte. Nicht verwunderlich eigentlich, dass es unter diesen Modelagenturen auch viele schwarze Schafe gibt.
Dieser Beitrag erklärt, wie du den Fallen der Modelbranche entgehen und langfristig als Model Geld verdienen kannst.
Wie fange ich an zu modeln?
Wer als Model Geld verdienen möchte, benötigt Aufträge. So viel ist klar. Doch woher sollen diese Aufträge kommen?
So lange dich noch niemand kennt und du noch keine Referenzen vorweisen kannst, wirst du vermutlich niemand auf der Straße ansprechen und buchen. Du wirst dementsprechend den zunächst steinigen Weg über Modelagenturen gehen müssen.
Achtung vor schwarzen Schafen!
Im Internet finden sich immer wieder Inserate von vermeintlichen Modelagenturen, die sich auf der Suche nach „neuen Gesichtern“ befinden. Häufig locken diese Anbieter mit einer Einladung zum Online-Casting und versprechen in dessen Folge schnellen Buchungen zu attraktiven Honoraren. Leider sind viele diese Modelagenturen nicht seriös.
Nicht selten verlangen diese fragewürdige Agenturen im Anschluss eines „erfolgreichen“ Online-Castings die Teilnahme an kostenpflichtigen Probeaufnahmen oder Schmink- und Laufstegkursen. Auch für die Erstellung von „notwendigen“ Setcards werden die potentiellen Models kräftig zur Kasse gebeten. Laut Agentur sollen diese Maßnahmen zu schnellen Buchungen und einem unkomplizierten Einstieg in das Modelgeschäft verhelfen.
Nicht selten bleiben diese versprochenen Buchungen jedoch aus. Zurück bleiben enttäuschte junge Frauen, die hohe drei- bis sogar vierstellige Beträge in ihre Agentur investiert haben. Profitiert hat in diesem Fall nur die Modelagentur.
Um solchen Fallen zu entgehen, solltest du dir dringend vor Augen führen, dass es deutlich mehr interessierte Fotomodelle gibt, als der Markt an Aufträgen hergibt. Auch solltest Abstand von Angeboten nehmen, für die du in finanzielle Vorleistung gehen musst. Denn eine tatsächliche Buchung als Model kann dir leider wirklich niemand garantieren.
Woran erkenne ich eine seriöse Modelagentur?
Sicherlich ist es bei der Vielzahl der im Internet vertretenen Modelagenturen nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob es sich um eine seriöse Agentur handelt, oder nicht. Um dies herauszufinden bedarf es zunächst ein wenig Recherche.
Spricht dich eine Modelagentur besonders an oder wirst du auf die Werbeanzeige einer Agentur aufmerksam, recherchiere diese Agentur zunächst sorgfältig im Internet. Nutze hierfür die gängigen Suchmaschinen und lese alle Erfahrungsberichte und Bewertungen, die du finden kannst, bevor du mit der fraglichen Agentur kontakt aufnimmst.
Sind die Erfahrungsberichte okay und hast du keine Bedenken, so kontaktiere die Agentur telefonisch oder per E-Mail und bitte darum, über den gesamten Prozess aufgeklärt zu werden. Frage, was du benötigst, um in die Datenbank der Agentur aufgenommen zu werden und ob für die Aufnahme Kosten für dich anfallen.
Sollte der Kontakt telefonisch stattgefunden haben, so fasse alle Informationen, die dir gegeben wurden hinterher in einer Email zusammen und sende diese an die Agentur zur Bestätigung. Es ist immer besser etwas schriftlich zu haben.
Scheinen die Rahmenbedingungen der Agentur für dich okay zu sein, spricht nichts dagegen, dich hier in eine Datenbank aufnehmen zu lassen. Bedenke dabei aber immer: Die Aufnahme in eine Datenbank verspricht noch keine Buchung!
VELMA – Verband lizenzierter Modelagenturen
Einige seriöse Modelagenturen haben sich im Verband VELMA zusammengeschlossen. Der VELMA nimmt die Interessen von Modelagenturen und der von ihnen vertretenen Models wahr.
Eine Agentur, die Mitglied im VELMA ist, verschreibt sich den Werten Verantwortung, Qualifikation und Integrität. Sie kann dementsprechend bedenkenlos kontaktiert werden.
Wie viel kann man als Model verdienen?
Wie viel du als Model verdienen kannst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und kann pauschal nicht beantwortet werden. Die folgenden Aspekte spielen bei der Höhe deines Honorars eine Rolle.
Erfahrungen als Model
Selbstverständlich hängt die Höhe deines Honorars stark mit deiner Erfahrung als Model zusammen. So verdienen Top-Models mehr, als Berufsmodels und Berufsmodels mehr als Branchenanfänger*innen.
Art des Jobs
Unterschiedliche Jobs werden unterschiedlich Vergütet. So wird ein Fotoshooting anders vergütet als eine Tätigkeit als Laufstegmodel oder der Dreh eines Werbespots. Auch der Zeitrahmen, der für eine Tätigkeit angesetzt wird, spielt hinsichtlich des Honorars eine große Rolle.
Vermittlung durch eine Modelagentur
Lässt du dich in die Datenbank einer Agentur aufnehmen, wenden sich interessierte Kunden mit ihren Anforderungen nicht direkt an dich, sondern an deine Modelagentur. Das bedeutet, dass die Agentur die gesamte Abwicklung mit dem Kunden übernimmt.
Da die Agentur für diese Tätigkeit bezahlt werden möchte, entfällt ein großer Anteil der gezahlten Vergütung an die Agentur. Dein Honorar fällt eher geringer aus.
Für viele Werbetreibende lohnt sich der Gang über eine Agentur. Agenturen haben schließlich viele unterschiedliche Modeltypen in ihrer Datenbank und können somit unkompliziert auf viele Kontakte zugreifen. Hinzukommt, dass sie die gesamte Abwicklung mit den Models übernehmen und somit den Auftraggeber entlasten.
Tätigkeit als selbständiges Model
Wer auf selbständiger Basis als Model arbeitet, nimmt mehr Geld ein. Dies hängt in erster Linie damit zusammen, dass du das für die Tätigkeit gezahlte Honorar mit niemanden teilen musst. Als Einzelselbständige*r kannst du außerdem deine Preise selbst bestimmen.
Was zunächst gut klingt, ist in Wirklichkeit gar nicht so einfach. Schließlich musst du als selbständiges Model zunächst einmal Aufträge an Land ziehen. Und das kann einige Zeit lang dauern.
Besonders als Anfänger*in wird es schwierig werden, potentielle Kunden auf die aufmerksam zu machen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, als Model bekannt zu werden.
Dich als Model selbst vermarkten
Wer als Model selbständig sein und auf Vermittlungsagenturen verzichten möchte, sollte auf Selbst-Vermarktung setzen.
Dich selbst zu vermarkten ist in Zeiten des Internets und von Social Media gar nicht mehr so schwer. Es erfordert jedoch dennoch Geduld und Durchhaltevermögen. Schließlich haben viele namenhafte Models wie etwa das Fitness Model Pamela Reif, Caro Daur oder Farina Opoku ihre Karriere als Influencer begonnen und werden nun von bekannten Marken wie Calzedonia für Shootings gebucht.
Um dir auf Instagram & Co. Reichweite aufzubauen, ist Sichtbarkeit das Ein und Alles. Allein durch deine Sichtbarkeit und die richtige Ansprache deiner Zielgruppe kannst du langfristig das Vertrauen deiner Follower gewinnen und Aufträge generieren.
Das bedeutet das du hier regelmäßig Stories und auch Reals posten solltest, in deren Rahmen dich deine Community kennen und lieben lernt. Allein mit Fotos von dir wirst du dabei nicht weit kommen.
Verplempere auf Instagram nicht länger Zeit damit dir die Stories anderer anzusehen oder Fotos zu posten, die ohnehin niemanden interessieren. Traue dich in die Kamera und zu deiner Community zu sprechen. Versuche dabei möglichst die Story jeden Tag voll zu halten, so dass deine Community deine Story stets an erster Stelle angezeigt bekommt. Wirst du für deine Follower derart präsent, wirst du langfristig an Bekanntheit gewinnen.
Wie viel darf man als Model wiegen?
Viele junge Frauen (und auch Männern) hungern, um einem gewissen Idealbild zu entsprechen. Dabei ist das für eine Tätigkeit als Model gar nicht unbedingt notwendig.
Sicherlich, Top-Models wie Heidi Klum überzeugen durch ihre schlanke Taille und betonen immer wieder ihre gesunde Ernährung. Da machen sich viele einmal ganz falsche Illusionen, wie man für eine Modeltätigkeit aussehen sollte. Mit fatalen Folgen!
Denn immer wieder erfährt man von Models, die sich jegliche Nahrungsaufnahme verbieten und sogar mit Abführmitteln und anderen Medikamenten nachhelfen, um ein gewisses Gewicht zu erreichen. Langwierige gesundheitliche Probleme können die Folge von solchen radikal Kuren sein.
Glücklicherweise gibt es auch in der Model-Branche unterschiedliche Segmente, in denen auch Menschen mit schlanker oder sogar vollschlanker Figur erfolgreich sein können. So machte zuletzt die ehemalige GNTM-Kandidatin Sarina Nowak auf sich aufmerksam, die mit inzwischen deutlich kurvigerer Figur als Plus Size Model tätig ist.
Auch die Firma Dove setzt in ihren Werbekampagnen unter dem Slogan Wahre Schönheit auf Frauen jeglicher Körperstatue und weist den Magerwahn damit in seine Grenzen.
Welche Vergütungsmodelle gibt es für Models?
Es gibt unterschiedliche Vergütungsmodelle, die für dich als Model infrage kommen können. Die folgenden Modelle sind dabei am häufigsten.
Pauschal-Honorar: Für viele Model-Jobs wird ein Pauschalhonorar festgelegt. So erhältst du hier beispielsweise für ein Fotoshooting eine Summe X, unabhängig davon wie lange das Shooting gedauert hat.
Stundenlohn: Auch ein regulärer Stundenlohnt ist denkbar – wird jedoch eher seltener bezahlt. In diesem Fall rechnest du in der Regel über Rechnung ab.
BuyOuts: Als Model liegen die Rechte an deinem Bild bei dir. Das bedeutet, dass dir ein Auftraggeber diese Rechte abkaufen muss, bevor er das Bildmaterial verwenden darf. Diese Rechte werden immer nur für einen bestimmten Zeitraum verkauft, der ohne weitere Zahlung nicht überschritten werden darf. Die genauen Bedingungen des Buyouts werden zwischen Auftraggeber und Model verhandelt und vereinbart.
Alternative Bezahlungen: Zu Beginn deiner Karriere als Model kann es sinnvoll sein, auch Aufträge anzunehmen, die kein Geld einbringen, bei denen du aber als Gegenleistung ein kostenloses Outfits oder professionelle Bilder von dir erhältst. Solche Jobs bringen dir Erfahrung und Referenzen und können somit als Sprungbrett fungieren.
Frequently Asked Questions
Ist es schwer Model zu werden?
Einen Job als Model zu bekommen ist nicht einfach. Der Markt ist hart umkämpft. Es gibt zahlenmäßig mehr interessierte Models, als es Aufträge gibt.
Wer jedoch hartnäckig ist und viele Gelegenheiten nutzt, um Erfahrungen zu sammeln, kann sich langfristig als Model ein Einkommen aufbauen.
Wie viel verdient man als Anfänger Model?
Was du als Anfänger Model verdienst, kann pauschal nicht beantwortet werden und hängt stark von der Art des Jobs und der Länge deines Einsatzes ab.
Du solltest dich besonders am Anfang deiner Karriere jedoch gerne auch einmal mit geringer bezahlten Job zufrieden geben, um Erfahrungen zu sammeln und somit Referenzen aufweisen zu können.
Kann jeder Model werden?
Grundsätzlich kann sich jeder in die Datenbank einer Modelagentur aufnehmen lassen. Schließlich müssen nicht alle Models groß und schlank sein.
Werbetreibende suchen immer wieder nach verschiedenen Menschentypen, um unterschiedlichste Produkte zu vermarkten. Kein Wunder also, dass es auch im Model-Business viele verschiedene Kategorien gibt: Von Plus-Size, über Hand- oder Fußmodels bis hin zu Senioren-Models.
Ist Model ein Beruf?
Eine Tätigkeit als Model kann sowohl in Vollzeit wie auch als Nebenjob ausgeführt werden. Da der Markt umkämpft ist, können jedoch nur wenige Menschen wirklich gut von einer Tätigkeit als Model leben. Wer als Model geld verdienen möchte, tut deshalb gut daran, sich noch ein zweites Standbein aufzubauen.