Was sind ETFs?

Was sind ETFs? ETFs einfach erklärt

ETFs sind für Privatanleger der ideale Weg, um langfristig Geld anzulegen und zu vermehren. Sie sind sicher und günstig und damit sogar für absolute Investmentanfänger ein ungefährlicher Schritt auf das Börsenpacket.

Doch was sind ETFs denn eigentlich? Diese Frage möchte dir dieser Beitrag ganz einfach beantworten.

ETFs einfach erklärt

Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Es handelt sich dabei um börsengehandelte Indexfonds.

Ein Indexfond ist ein Investmentfond, der einen bestimmten Börsenindex wie z.B. den DAX oder den Dow Jones nachzubilden versucht. Dazu sammelt er das Geld vieler Anleger und investiert dieses in die dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere. Möchte ein Indexfond beispielsweise den Deutschen Aktien Index (DAX) abbilden, so investiert er zu gleichen Teilen wie der Index selber in DAX-Aktien. Legt der DAX um 5% zu, so steigt auch der Wert eines Fonds, der den DAX abbildet, um 5%. Die Wertentwicklung des Indexfonds soll also synchron zur Wertentwicklung des gewählten Index verlaufen.

Anders als herkömmliche Indexfonds, die nicht an der Börse gehandelt werden, könnten ETFs laufend an der Börse gekauft und verkauft werden. Dies ermöglicht eine sehr hohe Flexibilität.

ETFs gibt es auf viele verschiedene Indizes. Auch gibt es Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs und vieles mehr.

Was ist der Unterschied zwischen einem einem herkömmlichen Fond und einem ETF?

Traditionelle Investment Fonds werden wie auch ETFs an der Börse gehandelt. Sie unterscheiden sich von ETFs jedoch hinsichtlich ihrer Zielsetzung. Während ETFs versuchen einen bestimmten Index abzubilden, versuchen Investment Fonds einen Index stets zu überbieten. An der Spitze von traditionellen Investmentfonds steht dafür stets ein Fondmanager, der durch die gezielte Auswahl vielversprechender Wertpapiere den Markt schlagen und damit eine hohe Rendite für die Investoren erzielen möchte.

Während aktiv gemanagte Investmentfonds hohe laufende Kosten aufweisen, die sich auf die Rendite der Anleger auswirkt, sind ETFs deutlich kosteneffizienter, was sich bei einer kontinuierlichen Sparrate über die Jahre positiv auswirkt.

Warum sind ETFs besser als herkömmliche Fonds?

Da traditionelle Fonds aktiv durch einen Fondmanager verwaltet werden, weisen sie häufig hohe laufende Kosten auf. ETFs hingegen verzichten auf ein Fondmanagement und bilden einen Index vollkommen automatisiert ab. Damit entfallen hohe Verwaltungsgebühren, was sich langfristig positiv auf die Rendite der Anleger auswirkt.

Aufgrund dieser automatisierten Index-Abbildung sind ETFs für Anleger zudem vollkommen transparent: die Zusammensetzung und Gewichtung eines ETF kann jederzeit eingesehen werden. Da bei traditionellen aktiv gemanagten Fonds der Fondmanager entscheidet, in welche Wertpapiere er investiert, ist hier keine solche Transparenz vorhanden.

Hinzukommt, dass es vielen Fondmanagern nicht gelingt, durch die von ihm ausgewählten Wertpapiere dauerhaft besser abzuschneiden, als der Vergleichsindex. Mit dem Kauf von ETFs schneiden Anleger hingegen immer genauso gut oder schlecht ab wie der Markt und stellen sich damit im Schnitt besser.

Warum empfehlen Bankberater keine ETFs?

Anders als beim Kauf von Investmentfonds verdienen Banken am Verkauf von ETFs deutlich weniger. Während bei herkömmlichen Fonds ein Ausgabenaufschlag fällig wird, der gerne schon einmal 5% betragen kann, kostet der Kauf von ETFs nur die deutlich günstigere Ordergebühr. Der Verkauf von ETFs ist dementsprechend für Banken weniger attraktiv.

Sind ETFs das Richtige für mich?

In Zeiten eines stetig steigenden Inflationswertes und der Nullzins-Politik macht das Sparen auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern nicht reicher, sondern langfristig eher ärmer.

In diesen Zeiten sind ETFs ein gutes Instrument für den Vermögensaufbau. Sie sind jedoch nicht für jeden und jedes Sparziel geeignet.

Zunächst sollte mit der Investition in ETFs immer erst dann begonnen werden, wenn das dafür angedachte Geld auch wirklich zu entbehren ist. Das bedeutet, dass regelmäßig immer mehr Geld reinkommen muss, als ausgegeben wird.

Wer nämlich am Ende eines jeden Monats immer wieder in den Miesen landen, sollte zunächst die eigenen Finanzen optimieren, bevor über den Vermögensaufbau nachgedacht wird. Ein gutes Instrument, um Ordnung in die Finanzen zu bringen ist das Führen eines Haushaltsbuches, das einen guten Überblick vermittelt an welchen Stellen Kosten eingespart werden können.

Wurden die Finanzen einmal optimiert oder bleibt ohnehin ausreichend Geld für den Vermögensaufbau übrig, so sollte ein Sparziel formuliert werden. Da ETFs den Schwankungen des Aktienmarktes ausgesetzt sind, eignen sie sich nämlich nicht für kurzfristige Geldanlagen.

Soll allerdings für das Alter gespart oder ein langfristigeres Sparziel gespart werden, so sind ETFs das Mittel der Wahl. Der zeitliche Horizont, sollte dabei mindestens 10 Jahre betragen.

Wie und wo kann ich ETFs kaufen?

Um ETFs erwerben zu können, gilt es zunächst ein Depot zu eröffnen.

Denn was das Girokonto für den alltäglichen Zahlungsverkehr ist, ist das Depot für Wertpapiergeschäfte. Um die eigenen Wertpapiergeschäfte abwickeln zu können, ist es deshalb wichtig das passende Depot auszuwählen.

Wer beim Wertpapierhandel auf einen persönlichen Ansprechpartner nicht verzichten kann und möchte, ist gut damit beraten diesbezüglich zunächst ein Angebot der Hausbank einzuholen. Leider sind Depots bei den meisten Filialbanken kostenpflichtig und die Gebühren für An- und Verkauf von Wertpapieren happig.

Eine gute Alternative zu Filialbanken sind hier Direktbanken wie etwa die DKB-Bank oder Online-Broker wie Trade Republic oder Scalable, die eine kostenlose Depotführung anbieten.

Hier das Depot von Trade Republic beantragen!

Die DKB berechnet dabei für eine Sparplanausführung Gebühren in Höhe von 1,50 €, während die Ordergebühren zwischen 10 und 25 € liegen können.

Trade Republic hingegen bietet die Sparplanausführung kostenlos an und nimmt pro Ordner stets nur 1 € Gebühren.

ETFs für Anfänger*innen: In welche ETFs soll ich investieren?

Wer sich für den Vermögensaufbau mit ETFs entschieden hat, hat die Wahl zwischen 1.800 ETFs, die an der deutschen Börse gehandelt werden. Da kann man schon einmal schnell den Überblick verlieren.

Intuitiv würden sich die meisten deutschen Börsenanfänger*innen wohl für eine regelmäßige Investition in einen ETF entscheiden, der den Deutschen Aktien Index abbildet. Schließlich gilt der DAX als das wichtigste Barometer für Börsentendenzen in Deutschland und ist den meisten damit Deutschen ein Begriff.

Tatsächlich weist der DAX als Basis für einen langfristig ausgerichteten ETF-Sparplan jedoch erhebliche Mängel auf – denn er ist nur auf Deutschland beschränkt und enthält lediglich 40 Aktiengesellschaften. Ein ETF, in den langfristig für den Vermögensaufbau gespart werden soll, sollte jedoch idealerweise einen Index abbildet, der eine Vielzahl an Aktien und Anleihen aus verschiedenen Ländern und Branchen enthält.

Minimiere das Anlagerisiko!

Investiere in ETFs,

die unterschiedliche Branchen und Wirtschaftsräume abbilden.

Kann ein ETF pleite gehen?

Das in ETFs investierte Geld wird von den Investmentgesellschaften stets als Sondervermögen behandelt. Das bedeutet, dass dieses Sondervermögen getrennt vom Vermögen der Fondgesellschaft verwaltet wird.

Muss die Fondgesellschaft Insolvenz anmelden, bleibt das Vermögen der Anleger unberührt. Die ETFs müssen dann in ein Depot eines anderen Anbieters verschoben werden.

Diese Vorteile bieten ETFs?

Diese Vorteile bieten ETFs:

  • Sicherheit: ETFs streuen das Geld der Anleger breit, was das Risiko von Verlusten reduziert und langfristig den Ertrag erhöht.
  • Kostengünstig: Da ETFs nicht aktiv durch Fondmanager verwaltet werden, bleibt vom Ertrag der Kapitalanlage mehr übrig.
  • Hohe Erträge: Da es Fondmanagern nur selten gelingt, stets besser abzuschneiden als der Markt selber, bringen ETFs langfristig höhere Erträge ein, als klassische Investmentfonds.
  • Flexibilität: Da ETFs ständig an der Börse gekauft und verkauft werden können, bleiben Anleger maximal flexibel. Die Sparrate kann beliebig oft geändert werden, man kann pausieren oder flexibel nach kaufen.
  • Transparenz: Da die Bestandteile eines ETFs stets einsehbar sind und der Kurs nahezu parallel zum gewählten Index verläuft, handelt es sich bei ETFs um eine sehr transparente Geldanlage.

Fazit: Was sind ETFs – ETFs einfach erklärt

ETFs sind Indexfonds, die einen bestimmten Aktienindex abbilden. Das bedeutet, dass das in ETFs investierte Geld, auf eine Reihe von Aktien (und manchmal auch Anleihen) aus verschiedenen Ländern und Sektoren verteilt wird. Diese Kapitalstreuung minimiert das Anlagerisiko im Falle, dass eine bestimmte Branche oder Region einen Rückschlag erleidet.

Neben einem vergleichsweise geringen Risiko, bieten ETFs den Anlegern große Flexibilität, denn sie lassen sich jederzeit an der Börse kaufen oder verkaufen. Da sie ferner stets automatisiert einen bestimmten Index abbilden, sind sie außerdem vollkommen transparent. Diese Vorteile machen ETFs zu einer beliebten Anlagemöglichkeit für alle, die in Zeiten von Nullzins-Politik nach Wachstumspotenzial suchen.